D-STAR   mit dem Standard C-5608

das C-5608 von Standard ist zwar schon 20 Jahre alt, hat jedoch eine enorme Verbreitung gefunden, alleine in meiner unmittelbaren Umgebung kenne ich 5 solcher Geräte bei verschiedenen OMs. Das hat seinen guten Grund, denn das C-5608 ist ein sehr bedienungsfreundliches Gerät und hat einen Aufbau der noch eigene Eingriffe, Modifikationen und Erweiterungen zulässt.

Ich konnte so ein Gerät sehr günstig gebraucht erwerben mit dem Ziel es zum D-Star Funkgerät zu erweitern.

Nach einigen Messungen und Versuchen war diese Erweiterung erfolgreich und es ist mit dem C-5608 einwandfreier D-Star Betrieb möglich. Hier schreibe ich nun auf, welche Arbeiten notwendig sind um mit dem C-5608 in D-Star QRV zu werden.

Natürlich ist das Gerät auch nach der Modifikation noch ganz normal in FM benutzbar.

D-Star Modem:

Um D-Star Betrieb zu machen, braucht man zunächst ein geeignetes Modem. Heute, Stand 2009, sind folgende verfügbar:

Bausatz von www.funkamateur.de
DV-Platine von Satoshi http://d-star.dyndns.org/rig.html.en
Hot-Spot von Satoshi http://d-star.dyndns.org/rig.html.en

weiters sind Platinen von einigen anderen OMs in Vorbereitung, es lohnt sich das Internet abzusuchen.

Ich habe den Umbau des C-5608 mit dem funkamateur.de Bausatz durchgeführt, mit dem Ziel dass der Transceiver aber auch mit allen anderen Platinen zusammenarbeiten sollte. Diese Anleitung gilt sinngemäß für die meisten älteren Transceiver. Hat man ein Gerät welches bereits eine 9600Bd Packet Buchse hat, so braucht man in der Regel keine Modifikationen durchzuführen.

Empfangssignal:

Das empfangene digitale D-Star Signal muss absolut unverfälscht aus dem Empfänger entnommen und an das Modem geleitet werden. Jede Filterung dieses Digitalsignal muss vermieden werden. Dazu zapft man den Empfänger direkt hinter dem Demodulator an, noch vor jeder NF Verarbeitung.

Beim C5608 sieht der Demodulator für 2m und 70cm völlig identisch aus, was die Sache sehr vereinfacht. Der 2m Teil ist auf der Oberseite, der 70cm Teil auf der Unterseite, man muss das Gerät also beidseitig öffnen.

Hier der Schaltungsauszug des angezapften Demodulators:

und hier ein Foto des 70cm Teil:

am Demodulatorausgang befindet sich noch ein Tiefpass mit 1kOhm und 1nF der Reste der HF (1 MHz) des Demodulators entfernt. Danach wird das Digitalsignal abgegriffen.

und ein Bild des 2 m Teils:

Bei 2m kommt man das das 1MHz Filter leider nicht heran, und muss daher das unsaubere Signal abnehmen, was aber zu keinen Funktionsstörungen führt. Im unten beschriebenen Verstärker wurde das Filter nachgerüstet.

Man kann das hier abgezapfte Signal direkt an den D-Star Adapter führen. Allerdings ist das Signal relativ hochohmig. Will man es z.B. an die Soundkarte eines PCs anschließen (um es mit dem dstar-decoder anzusehen), so bricht es ziemlich schnell zusammen. Aus diesem Grund habe ich einen einfachen Trennverstärker eingefügt der das Signal kräftig und niederohmig macht bevor es aus dem C-5608 herausgeleitet wird. Wie gesagt, das ist optional und für die Funktion nicht unbedingt erforderlich, jedoch technisch sinnvoll.

Hier der Verstärker, sowie die Schaltung der übrigen Verbindungen:

                   

man lötet die paar Teile einfach auf eine Lochrasterplatte und schließt sie dann im C-5608 an. Für diese kleine Platine gibt es noch genug Platz, z.B. hinter der Frontplatine.

Die Spannungsversorgung greift man irgendwo am besten an einer der 8 Volt Leitungen ab, z.B. an der +8V-common Leitung.

Sendesignal:

Auch das Sendesignal muss absolut unverfälscht gesendet werden, daher muss man es möglichst direkt dem Modulator zuführen. Keinesfalls kann dazu die Mikrofonbuchse verwendet werden.

Hier der Schaltungsauszug des angezapften Modulators:

Das Ausgangssignal des D-Star Adapters wird über einen 10kOhm Widerstand an die gekennzeichnete MIC AMP Leitung angeschlossen.

und ein Foto des Anschlusses:

PTT:

Die PTT des D-Star Adapters wird über eine Diode einfach an die PTT des Mikrofonsteckers gelegt. 

Hier wieder der Schaltungsauszug:

Man nimmt den PTT Ausgang des D-Star Adapters und lötet ihn über eine Si-Diode (Kathode zum TNC) an die hier gekennzeichnete PTT Leitung. Die Diode ist optional, verhindet aber, dass beim PTT Drücken am Mikrofon, die PTT des TNCs gewaltsam heruntergezogen wird.

Optional kann man das Mikrofon stumm schalten wenn der D-Star Adapter sendet:

dazu verbindet man die PTT des D-Star Adapters (direkt, also noch vor der Diode) über einen Widerstand (ca. 270 bis 470 Ohm) mit der hier gekennzeichneten Leitung. Diese Modifikation kann allerdings den Crossband-Repeater Modus des C5608 stören, weshalb man überlegen muss ob man diesen braucht oder nicht.

und das Bild des Anschlusses in der Praxis:

Damit ist die Modifikation fertig. Nach einer Kontrolle der Ausgangssignale mit dem Oszilloskop kann man das C-5608 wieder zusammenbauen und D-Star Betrieb machen.

viel Spaß, Kurt, DJ0ABR